Traditionelles Judo | Lehrer/Erzieher | Familienmensch

„Sport für alle“ ist mittlerweile zu einem Motiv in meinem Leben geworden, um auf diese Weise zu globaler Verständigung beizutragen

Die Entwicklung von japanischer Kampfkunst zu einem Erziehungsmodell war bereits eine Idee von Jigoro KANO. Der Begründer des olympischen Judo, nannte sein Konzept Kodokan. Als Erziehungsmodell hat er es nicht mehr erleben dürfen. 

Meine Idee, traditionelle Kampfkunst mit Kommunikationsmodellen und zeitgemäßer Pädagogik, zu vereinen, hat mir unterschiedliche Resonanz gebracht. Teilweise wurde ich dafür angefeindet, was den Bereich des modifizierten Sportjudo angeht, teilweise auch von Judo-Funktionären. Dennoch hat mich das nicht stoppen können, „Judo für alle“ als Idee weiterzuentwickeln. 

Seit 2021 bin ich Direktor für Marketing und Entwicklung der WORLD JUDO FEDERATION.

Nach dem Studium von Kommunikationswissenschaften, Psychologie und Politik, und einem Kampfsportwerdegang seit frühester Kindheit, entstand in meinem Kopf (und Herzen) die Synthese handlungsorientierter Gewaltprävention.


Für das Konzept „Hara-Ki-Judo“ erhielt ich beim Martial Arts Day 2010 - nach den Auszeichnungen in 2007 und 2009 - zum dritten Mal die höchste Ehre der Kampfkunstszene: ein Eintrag in die internationale Hall of Fame. Ich bin Träger mehrerer schwarzer Gürtel diverser Kampfkunstsysteme. In den Verbänden Martial Arts Association International / WOMA wurde ich bereits mit hohen Auszeichnungen für meine langjährige Budo-Arbeit belohnt. So bin ich inzwischen Presidency Council Member der MAA International und Judo Master of the year 2007/2008 des Martial Arts Time Magazine. Als Referee A der IBF International konnte ich bereits auf mehreren internationalen Turnierveranstaltungen im benachbarten Ausland mein Wissen zum Wohle der Wettkämpfer einsetzen. Aktuell habe ich außerdem den begehrten „Top Instructor Award“ zweimal und den „Merit Award“ einmal entgegen nehmen dürfen. Im April 2013 wurde ich zum zweiten Mal in die Munich Hall of Honor aufgenommen. Die Auszeichnung von Kollege Gregor Huss freut mich ganz besonders.


Durch Kontakte zu Dr. Paul Hoglund aus Schweden, und Dr. Ivica Zdravkovic aus Serbien, Steve Scott aus den USA, und andere - konnte ich inzwischen für das traditionelle deutsche Judo auch international einiges bewirken. Ich bin Gründungspräsident der Deutschen Judo Föderation* (Mitbegründer der World Judo Federation und der World Jiu-Jitsu Confederation) und seit zehn Jahren auch Präsident der International Shinbudo Association. 


*Ein Fachverband, der nicht nur den Sportverkehr auf seinen Fahnen hat, sondern eben auch die handlungsorientierte Gewaltprävention. Die WJF - World Judo Federation als internationale Organisation pflegt dabei das traditionelle Judo, die ISA das traditionelle Budo in ihrer Gesamtheit.


Wochentags vertiefe ich meine Praxis-Erfahrung an der „Schüler-Front“. Ich habe über 19 Jahre mit Zeitverträgen als Lehrer im Vertretungsdienst in NRW gearbeitet. Im Rahmen dieser Tätigkeiten reichte die Motivation meiner Schülerinnen und Schüler sogar zu sportlichen Erfolgen bei Schulmeisterschaften.


Dabei bin ich inzwischen mehr als „nur“ Sportpädagoge. Durch unterschiedliche Vertretungssituationen an diversen Schulen - im Laufe der Jahre - unterrichte ich inzwischen auch Fächer wie Deutsch, Englisch, Erdkunde, Geschichte oder evangelische Religion. Nicht in der gymnasialen Oberstufe. Schließlich bin ich ja Seiteneinsteiger in den Beruf des Lehrers. Allerdings sagen meine Arbeitszeugnisse allesamt aus, dass ich sowohl im Kollegenkreis als auch bei den Schülerinnen und Schülern den „richtigen Ton“ finde, und deshalb sehr geschätzt bin. Auch Eltern fühlen sich in Beratungssituationen von mir kompetent und ehrlich angesprochen. Ich erstelle zudem eigene iTunes-U-Kurse…


Zu Beginn des Jahres 2018 habe ich erfolgreich an dem Zertifikatskurs** „Verfahrensbeistand“ in Kindschaftssangelegenheiten gemäß § 158 FamFG teilgenommen. Dort konnte ich schriftlich und mündlich mit der Bestnote „sehr gut“ abschließen. Aktuell strebe ich im Fernstudium noch meinen Abschluss in Psychologie an, da ich diesem letzten Schritt in jungen Jahren nicht so viel Wert beigemessen hatte. Vor dem Diplom ging ich damals mit meinen Kenntnissen in die Werbung. Aber als - Sachverständiger in Ausbildung - erlaubt mir das deutsche Recht, als Gutachter in Familienangelegenheiten tätig zu sein - und ich vermag nach jahrelanger Erfahrung mit unterschiedlichen Blickwinkeln, zu beurteilen, wieviele Sachverständige leider nur teures Papier produzieren.


Mit meinem Erfahrungsschatz in der Erziehungsberatung, bin ich inzwischen auch in Kindschaftssachen an Familiengerichten - als Ergänzungspfleger oder Verfahrensbeistand tätig - und im Dialog mit Jugendämtern an Maßnahmen im Bereich der handlungsorientierten Gewaltprävention aktiv. Ich coache bisweilen auch Eltern beiderlei Geschlechts, wenn sie vom jeweils anderen Elternteil „entsorgt“ werden sollen. Bei allen Tätigkeiten habe ich stets die Kinder im Fokus. Ich bin ja selber auch Vater, daher steht die Empathie für betroffene Kinder und Eltern stets im Vordergrund.

Seit mittlerweile 52 Jahren habe ich nun das Glück, mich auf der Matte zu spüren. … Die Tatami, wie man diese Mattenfläche nennt, sind eine Art Heimat für mich geworden. In dem Sinne, dass ich mich darauf immer noch so jung fühlen kann, wie früher. Es entspannt mich, barfuss auf die Matte zu gehen, ein bisschen Bewegung zu haben, nicht mehr den Ehrgeiz, mich mit irgendwem messen zu müssen. Japanische Kampfkünste halten in mir eine Art Feuer am lodern - und es macht mich wirklich glücklich, wenn ich mit diesem Feuer auch andere Menschen „anzünden“ kann.